Ergebnisbericht zur Studie
Kinder- und Jugendunterkünfte in Deutschland
Erstellt durch Prof. Dr. Wolfgang Ilg, Manuela Hees, M.A. in Kooperation mit Dennis Peinze
Kinder- und Jugendunterkünfte im Fokus
Jährlich erleben viele junge Menschen auf Kinder- und Jugendreisen unvergessliche Erfahrungen – sei es in Ferienfreizeiten, über Schulfahrten oder in verbandlichen Angeboten. Eine zentrale Rolle spielen dabei passende Unterkünfte, die solche Reisen überhaupt erst möglich machen. Doch trotz ihrer Bedeutung ist die Datenlage über Kinder- und Jugendunterkünfte in Deutschland bislang lückenhaft.
Aktuelle Schätzungen gehen von rund 3.000 bis 4.000 aktiven Häusern aus – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Gründe dafür sind unter anderem bauliche Herausforderungen, gestiegene Kosten und veränderte Anforderungen an Standards und Wirtschaftlichkeit.
Um die aktuelle Lage besser zu verstehen und politischen Handlungsbedarf sichtbar zu machen, hat das BundesForum Kinder- und Jugendreisen gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg eine umfassende Untersuchung durchgeführt. Sie wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Warum wurde die Studie gemacht?
Jugendunterkünfte sind eine zentrale Infrastruktur für Kinder- und Jugendreisen – und trotzdem kaum erforscht. Die Studie schafft erstmals seit vielen Jahren einen Überblick über die Ausstattung, Rahmenbedingungen und Herausforderungen dieser Einrichtungen in Deutschland.

Wer hat sie initiiert, durchgeführt und gefördert?
Initiator: BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V.
Forschung: Evangelische Hochschule Ludwigsburg – Forschungsgruppe Jugendarbeit
Gefördert vom: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des KJP Kinder- und Jugendplan des Bundes

Welche Fragestellungen standen im Zentrum?
• Wie viele Jugendunterkünfte gibt es aktuell?
• Wie sind sie ausgestattet?
• Wer nutzt sie?
• Welche Herausforderungen bestehen?
• Wie ist ihre wirtschaftliche Lage und Zukunftsperspektive?

Methodik
• Online-Befragung im Sommer 2024
• 682 gültige Rückmeldungen (ca. 20 % der geschätzten Häuser)
• Auswertung durch deskriptive Statistik und Trägervergleich
• Fokus auf Zimmer, Belegung, Personal, Verpflegung, Programme und Wirtschaftlichkeit
Zitate aus der Praxis
Die steigenden Kosten, sinkende Fördermittel und wachsende Anforderungen machen den Betrieb zunehmend schwer.
– Leitung einer Jugendunterkunft
Kinder- und Jugendreisen bleiben wichtig – wir brauchen dafür stabile Häuser.
– Mitglied der Studien-Begleitgruppe
• Geschätzte Unterkünfte in Deutschland: 3.000–4.000
• 2023: 4,8 Mio. Gäste mit 11 Mio. Übernachtungen
• Nur 12 % der Unterkünfte haben eine Belegungsrate über 50 %
Ergebnisse in Kürze
Zahlen, Daten, Fakten und Einblicke – das Wichtigste zur Lage der Kinder- und Jugendunterkünfte auf einen Blick.
• Rückgang seit 2010 um rund ein Drittel
• Durchschnittlicher Aufenthalt: 2,8 Nächte
• Jede 5. Unterkunft sieht ihre wirtschaftliche Zukunft als negativ
Download-Bereich
Vollständiger Studienbericht (PDF)
Zusammenfassung der Studie
Pressemeldung